Worte und Handlung
worte
enden
dort
wo die wirklichkeit
beginnt
wirklichkeit endet
jedoch
nichz dort
wo worte beginnen
worte
sind
die ewige sehnsucht
nach wirklichkeit
kommen sie ihr zu
nahe
verglimmen sie...
nothing but dust
(echo!)
Papa - warum bleibst du fern?
Papa- warum bleibst du fern wenn ich da bin?
Papa - ich kann mich noch ein bisschen an dich erinnern,
Papa- dass du mich damals in der Hand gehalten hast
Papa - alles andere habe ich schon längst verdrängt
Papa- warum rufst du mich niemals an
Papa - ich habe ja schon ein eigenes Handy
Papa - ich warte auf dich jeden Sonntag, fröhlich und gespannt
Papa - ich habe ja so viel zu erzählen
Papa- jedes Mal wenn ich auf deine Stimme warte
Papa - tue ich so als ob ich dich spreche
Papa - so viele Dinge will ich dir zeigen
Papa - jede Menge die ich schon kann
Papa - ich warte noch ein kleines Weilchen
Mama sagt dass du so viel zu tun hast,
Papa - vielleicht klappt es ja aber dieses Mal
Mama sagt dass du vielleicht arbeiten musst
Papa - ich sitze hier und warte
Papa - aber Telefon bleibt stumm
Papa - ich bin jetzt ganz traurig,
Papa - liege auch diesmal
trostlos auf den Boden herum
Papa - warum sagst du es bringt dir nichts mit mir zu sprechen
Papa - was habe ich falsches getan
Papa - warum willst du meine Stimme nicht hören
Papa - alle Geschichten, alles was ich schon kann
Papa - gestern habe ich alles plötzlich verstanden
warum du von mir bleibst fern
ich muss dir nämlich völlig egal sein
und du spürst keine Liebe für mich
tief im inneren kern
Ansonsten wärest du für mich hier
Papa - du bist dein eigener Lügner
Ich spüre sowohl Wut und Trauer in mir
Papa- wie sehr du mich auch verachtest
bin ich dennoch der bessere Teil von dir
ich kann dich nämlich - trotz allem - sehr sehr lieben
Eine Gemeinschaft von Schurken

Es war einmal eine Gemeinschaft von Schurken d.h sie waren keine Schurken sonden gewöhnliche Menschen- der Durchschnitt. Sie hielten immer zusammen, Wenn z. B. einer von ihnen etwas schurkenmäßiges ausgeübt hatte, d.h. wieder nichts schurkenmäßiges, sondern so wie es gewöhnlich, wie es üblich ist, und er dann vor der Gemeinschaft beichtete, untersuchten sie es, beurteilten es, legten Bußen auf, verziehen udgl.
Es war nicht schlecht gemeint, die Interessen der einzelnen un der Gemeinschaft wurden streng gewahrt und dem Beichtenden wurde das Komplement gereicht, dessen Grundfarbe er gezeigt hatte. So hielten sie immer zusammen, auch nach ihrem Tode gaben sie die Gemeinschaft nicht auf, sondern stiegen im Reigen zum Himmel. Im ganzen war es ein Anblick reinster Kinderunschuld wie sie flogen. Da aber vor dem Himmel alles in seine Elemente zerschlagen wird, stürzten sie ab. wahre Felsblöcke.
Bußgeld vom Mr. Z.ornig
Seht doch das an !
wie der gute Mann
jetzt aus Güte und Ehrlichkeit spendet !
Spielzeug für Menschen in Not
dabei stinkt euer ganzes Unternehmen
nach Blut und Tod
und du?
warst nie anders als Teufelskot
Bußgeld bezahlt ?
gehts dir jetzt besser !
reicht dir das
oder kommen noch Stiche von deinem Messer?
Einmal werde ich´s erzählen
Der Geier

Es war ein Geier, der hackte in meine Füße.
Stiefel und Strümpfe hatte er schon aufgerissen, nun hackte er schon in die Füße selbst.
Immer schlug er zu, flog dann unruhig mehrmals um mich und setzte dann die Arbeit fort.
Es kam ein Herr vorüber, sah ein Weilchen zu und fragte dann, warum ich den Geier dulde.
»Ich bin ja wehrlos«, sagte ich, »er kam und fing zu hacken an, da wollte ich ihn natürlich wegtreiben, versuchte ihn sogar zu würgen, aber ein solches Tier hat große Kräfte, auch wollte er mir schon ins Gesicht springen, da opferte ich lieber die Füße. Nun sind sie schon fast zerrissen.«
»Daß Sie sich so quälen lassen«, sagte der Herr, »ein Schuß und der Geier ist erledigt.«
»Ist das so?« fragte ich, »und wollen Sie das besorgen?«
»Gern«, sagte der Herr, »ich muß nur nach Hause gehn und mein Gewehr holen. Können Sie noch eine halbe Stunde warten?«
»Das weiß ich nicht«, sagte ich und stand eine Weile starr vor Schmerz, dann sagte ich: »Bitte, versuchen Sie es für jeden Fall.«
»Gut«, sagte der Herr, »ich werde mich beeilen.«
Der Geier hatte während des Gespräches ruhig zugehört und die Blicke zwischen mir und dem Herrn wandern lassen. Jetzt sah ich, daß er alles verstanden hatte, er flog auf, weit beugte er sich zurück, um genug Schwung zu bekommen und stieß dann wie ein Speerwerfer den Schnabel durch meinen Mund tief in mich.
Zurückfallend fühlte ich befreit, wie er in meinem alle Tiefen füllenden, alle Ufer überfließenden Blut unrettbar ertrank.
(Franz Kafka)
Warum es eigentlich Armut gibt
Klä(n)ge der Wahrheit
Warum scheut ihr euch nicht?
Der Teufel ist da
Direkt vor euerem Gesicht
Verkleidet in Wolle tanzt er voran
Und ihr - seine schuldigen Lämmer
Gibt ihm nur neues Gewand
Wer flüchtet wird geopfert
Vernichtet, verflucht
Obwohl die einst Starke jetzt blutet
Wird weiter gestochen
bis er es soweit gebracht hat
Warum schämt ihr euch Lämmchen einfach nicht?